Shaolin Kempo

Was ist Shaolin Kempo Karate?

Shaolin Kempo ist eine Kampfkunst chinesischen Ursprungs, die durch verschiedene japanische Karatesysteme beeinflusst wurde.

Geschichte


Shaolin Kempo, wie es in Deutschland und den Niederlanden praktiziert wird, wurde von den Niederländern Carl Faulhaber und Gerad Karel Meijers (auch Dschero Khan) begründet. Es ist eng verwandt mit dem Kung Fu und stellt hier eine Stilrichtung neben vielen anderen dar, die sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt haben.

Der 1928 in der Mongolei geborene Dschero Khan Chen Tao entwickelte Shaolin Kempo in einer durch den zweiten japanisch-chinesischen Krieg geprägten Zeit. Dschero Khan Chen Tao soll durch Aufenthalte während der Kinder- und Jugendjahre in verschiedenen Klöstern Kontakt zu chinesischen Kampfkünsten gehabt haben. Der japanische Einfluss entstand durch Begegnungen mit Kampfkunstexperten wie Yamaguchi Gogen (Gōjū-Ryū-Karate) sowie Doshin So (Shorinji-Kempo). Nach seiner Emigration in die Niederlande im Jahre 1956 nahm Khan Chen Tao den Namen Gerard Karel Meijers an.

1962 gründete er seine erste private Kampfkunst-Schule. Von diesem Zeitpunkt an verbreitete sich Shaolin Kempo zunächst in den Niederlanden und ab 1967 auch in Deutschland.

Bedeutung des Namens


Die Bezeichnung "Shaolin" soll in Anlehnung auf den nordchinesischen Kampfstil Chuan Su und in Bezug auf die in den dortigen Provinzen synonym gebräuchliche, buddhistische Bezeichnung für den so genannten "harten Stil" gewählt worden sein.

Die Bezeichnung "Kempo" sollte den starken 'Einfluss der philosophischen und meditativen Aspekte verschiedener Karatesysteme ausdrücken, insbesondere des japanischen Kempo.

Die Bezeichung "Karate" stammt aus der japanischen Sprache und bedeutet so viel wie "leer" (Kara) und "Hand" (Te), also "leere Hand".

Drachenstil und Shaolin Kempo


Die ursprünglichen Elemente des chinesischen Drachenstils sind in der heutigen Form des Shaolin Kempo nicht mehr in der Vielzahl vorhanden, um von einem klassischen Drachenstil zu sprechen. Wohlgleich wird der chinesische Drache im Shaolin Kempo symbolisch für Kraft, Gewandtheit und Weisheit geführt.

Übungspraxis


In der Übungspraxis des Shaolin Kempo kommen Tritte, Schläge, Stöße sowie einfache Hebel- und Wurftechniken zum Einsatz. Diese werden in Form von Kata (Sifat) und Kumite geübt, zudem finden auch Formen des freien Übens statt. Ein weiterer wichtiger Trainingsinhalt des Shaolin Kempo ist die Selbstverteidigung. Während bei Anfängern auf eine sinnvolle, effektive und situationsentsprechende Auswahl von einfachen Selbstverteidigungstechniken Wert gelegt wird, ist eine Ausgewogenheit zwischen Hebel, Wurf-, Faust- und Fußtechniken von Fortgeschrittenen gefordert.

Ziel des Trainings ist das harmonische Wechselspiel von geistigen und körperlichen Aspekten. Zugleich erhalten die Übenden die Möglichkeit, einige ihrer eigenen Grenzen auszuloten.

Darüber hinaus soll Shaolin Kempo als Kampfkunst einen Beitrag zur geistigen Entwicklung des Menschen leisten. Das heißt, es sollen Fähigkeiten wie Verantwortung, eine positive Einstellung zum Leben und anderen Menschen gegenüber oder Offenheit und Ehrlichkeit gelernt werden.

Graduierungen


Wie in vielen Kampfkünsten werden auch im Shaolin Kempo Gürtelgrade vergeben. Es wird zwischen den Schülergraden (Kyu) und den Meistergraden (Dan) unterschieden, jeder dieser Stufen ist eine Gürtelfarbe zugeordnet. Es werden neun Kyu-Grade und neun Dan-Grade verliehen, jeder Schüler beginnt als Weißgurt (10. Kyu).

Für eine Schülergradprüfung müssen die Sportler sich drei Monate vorbereiten, auf die Prüfung zu den Braungurten (3.-1. Kyu) sogar 4 Monate. Dan-Grade werden bis zum 5. Dan geprüft, höhere Grade werden verliehen. Die Vorbereitungszeit liegt hier zwischen einem und sechs Jahren. Bei Dan-Prüfungen wird jeweils neben einer Reihe von Vorbereitungslehrgängen auch die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Lehrgang gefordert.

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